PSD2, Open API und die große Chance für Banken

Dr. Joachim Degel, 22.01.2018

Die zweite Payment Service Directive (PSD2), die am 13. Januar 2018 offiziell in Kraft getreten ist, hält selbst nach über zwei Jahren ihrer offiziellen Ankündigung viele Banken in Europa auf Trab. Während die technische Umsetzung der Vereinheitlichung von Schnittstellen zu Banken und Zahlungsdienstleistern eine Sache ist, zeigt die Umsetzung der PSD2 bei vielen Banken vor allem die Notwendigkeit, in den Köpfen einen Paradigmenwechsel einzuleiten.

In vielen Banken sind sie schon längst da – die Überlegungen, wie neue Geschäftsmodelle in das bisherige Geschäft integriert werden können. Diese Überlegungen, die vor allem unter dem Druck der Niedrigzinsphase und der immer stärkeren Bedrohung durch Direktbanken und Fintechs stehen, kommt dann auch noch die Payment Service Directive 2 hinzu, die durch ihre Markt- und Geschäftsleitungsregeln eine deutlich größere Transparenz und Zugänglichkeit für andere Marktteilnehmer zu Daten und Konten der eigenen Kunden regelt.

In jeder Regulierung liegt jedoch auch eine große Chance. Denn die Notwendigkeit, sich mit PSD2 zu beschäftigen, befördert auch die Chance, sich mit der Zukunft des eigenen Hauses zu beschäftigen. Wie können neue Geschäftsmodelle integriert werden? Wie können Dienstleistungen von Fintechs nahtlos angeboten werden, um das eigene Produktportfolio zu erweitern? Und vor allem: Wie sollte die eigene IT-Landschaft gestaltet und modernisiert werden, um solche Möglichkeiten mit offenen Schnittstellen nach dem Open-API-Gedanken zu ermöglichen?

Denn: Noch haben alteingesessene Banken einen überlegenen Vertrauensbonus bei ihrer Kundschaft und auch in der Gesellschaft vorzuweisen. Vertrauen, das auch und vor allem in die Innovationsfähigkeit fließen sollte. Gerade zu Open API gibt es schon eine hohe Nachfrage, die Mut macht und für einen dynamischen Schub in der Bankenwelt sorgt.

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