Online-Buchhaltungen auf dem Vormarsch

Ralf Mund, 08.07.2024

Die PSD2-Richtlinie macht sich bei Unternehmen auch "hinter den Kulissen" immer stärker bemerkbar. Die klassische Buchhaltung mit Buchhaltungssoftware auf dem Firmenserver ist bei immer mehr Unternehmen ein Auslaufmodell zugunsten von Online-Buchhaltungsangeboten.

Die Buchhaltungssoftware in einem Unternehmen war immer eine "sichere Bank" - vor allem in Sachen Aufwand. Gab es mehr als einen Mitarbeiter, der buchen sollte, war eine Serverlösung gefragt und die brachte viel Aufwand mit: Anschaffung von Soft- und Hardware, Datensicherung, Systempflege am Server und am Client und praktisch jeder Vorgang, der mit einem externen Dienstleister abgewickelt werden musste, erzeugte nicht unerhebliche Kosten. Und wir reden da noch nicht einmal von der Schnittstelle zum Steuerberater und von Havariefällen.

Online-Buchhaltungen haben da vor einigen Jahren den Nerv der Zeit getroffen. Mit einem monatlich zu bezahlenden und hochflexiblen Lizenzmodell konnten Unternehmen sofort anfangen, eine Buchhaltungssoftware zu nutzen, die vom Anbieter in der Cloud gehalten wird und vollständig im Webbrowser zu bedienen ist. Was zunächst vor allem für Einzelunternehmen und Start-Ups interessant schien, dringt nun dank vieler alteingesessener Hersteller von kaufmännischen Softwarelösungen auch in die Buchhaltungsabteilungen von immer mehr größeren Unternehmen vor.

Kernstück dieser Entwicklung ist ein "alter Bekannter" in der Bankenszene, nämlich die PSD2-Richtlinie. Erst diese ermöglicht es, dass auch bankenfremde Marktteilnehmer - dazu gehören Hersteller von kaufmännischer Software - geregelten Zugang zu Bankdienstleistungen haben müssen.

Und so zeigen sich dann Lösungen, die vor wenigen Jahren noch als purer Luxus hätten gelten können. Bankenanbindungen lassen sich selbst von Laien innerhalb von wenigen Minuten einrichten und ermöglichen Buchhaltungslösungen, die buchstäblich vom Smartphone aus funktionieren und im hohen Maße agil sind. Die Nebeneffekte sind dabei für Banken keineswegs nur negativ. So ist nun die Nutzung mehrerer Geschäftskonten kein bürokratisches Monster mehr und die nahtlose Integration des Online-Bankings in die Buchhaltung mit extrem wenig Supportaufwand verbunden.

Die zukünftigen Möglichkeiten durch PSD-Weiterentwicklungen eröffnen dabei ein weites Feld. So ist neben der reinen Verwaltung des Geschäftskontos durchaus auch genügend Raum für direkte Anlagelösungen innerhalb der Online-Buchhaltungssoftware.

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