Drohen die alten Bank-Denkmodelle?

Michael Rettinger, 22.11.2022

Eine angespannte Wirtschaftslage und die Erhöhung des für Banken wichtigen Leitzinssatzes bergen Gefahren für die Innovationslust. Dabei lässt sich kaum von "Lust" sprechen - wer ins alte Denkmodell zurückfällt wird es noch schwieriger haben. Wohin zeigen die Kompasse?

In einem längeren Zeitraum steigende Preise sind ein wichtiger Indikator, dafür, dass wirtschaftlich herausfordernde Zeiten vor der Türe stehen. Angesichts den Nachwirkungen der Corona-Pandemie und der Energiekrise gibt es für alle Unternehmen viel zu tun und Konsolidierungen sind dabei unvermeidlich.

Da kommen für Banken die Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank wie gerufen. Kredite können wieder teurer verkauft werden, während Sparzinsen erwartungsgemäß mit deutlichem Verzug auf die Sparkonten der Kunden kommen. Eine extrem lange Niedrigzinsphase und Durststrecke endet. Folgt nun die Renaissance der alten Denkmodelle?

Die Befürchtung, dass nach dem Ende der Niedrigzinsphase der Innovationsdruck wieder abgelassen werden könnte, ist real. Innovationsmanagement kostet Geld und es sind vor allem Produkte und Dienstleistungen, die sich in der Phase der Implementierung nur schlecht nach klassischen Maßstäben auf Rentabilität messen lassen. Wer jetzt meint, man müsse sich wieder auf das "eigentliche" Geldverdienen beschränken, verkennt den Wandel dramatisch.

Denn tatsächlich füllt die Fin- und Insurtech-Szene nicht einfach nur die Lücken, die im Tagesgeschäft während der Niedrigzinsphase zutage getreten sind, sondern geht die ewigen Fragestellungen nach Kundenbezogenheit und Relevanz an, die viele Jahrzehnte lang nicht beantwortet wurden. Und genau das ist in Zeiten angespannter Wirtschaftslagen nun unabdingbar.

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