Was ist eigentlich ChatGPT?

Ralf Mund, 25.01.2023

Seit Ende November 2022 ist das Chat-Framework ChatGPT kostenlos im Internet verfügbar und sorgt nicht nur in der Fachpresse für erstaunliche Reaktionen. Erstmals wird ein sehr realistischer Dialog mit künstlicher Intelligenz möglich und ChatGPT setzt Maßstäbe für zukünftige dialogorientierte Anwendungen.

Im Jahr 2015, als das US-amerikanische Unternehmen OpenAI als gemeinnützige Gesellschaft gegründet wurde, war das Thema Künstliche Intelligenz noch eine vorwiegend akademische Angelegenheit oder ein erstklassiges Thema für Science-Fiction. Just 2015 warnte der Tesla-CEO Elon Musk davor, dass die Gefahr bestehen könnte, dass die Künstliche Intelligenz bei einer unkontrollierten Entwicklung mächtiger als die Menschen wird, die sie eigentlich erschaffen hat. Was Musk freilich nicht davon abgehalten hat, ein Großinvestor von OpenAI zu werden und mehrere Jahre lang den Vorsitz im Aufsichtsrat des Unternehmens innezuhaben.

Das jüngste aufsehenerregende Produkt von OpenAI ist zweifellos der hochentwickelte Chatbot ChatGPT. Dieser basiert, wie der Name schon andeutet, auf der Intelligenzlogik "GPT", die ebenfalls von OpenAI entwickelt wurde. Hierbei handelt es sich um eine Simulation eines gewaltigen neuronalen Netzwerks, das mit Texten und deren Beschreibungen gefüttert ist und Beziehungen zwischen Eingaben, Wörtern und Sätzen schaffen kann. ChatGPT wiederum ist eine Untermenge der aktuellen GPT-Version 3, die das Ziel hat, dialogorientierte Kommunikation in Echtzeit zu verarbeiten.

Die Ergebnisse von ChatGPT verblüffen seit April 2022 immer wieder Fachwelt und Medien. So kann ChatGPT selbst komplexe Dialoge führen, mit entsprechendem Input längere sowie sinnvolle Texte verfassen und sogar programmieren. Zwar ist dabei trotz hochentwickelter Logik der Grad zwischen sinnvollen Texten und Unsinn zwar immer noch eine Gratwanderung, je nach Komplexität der Thematik, dennoch zeigt ChatGPT sehr anschaulich, wie moderner Dialog zwischen Mensch und Maschine funktionieren kann.

Das wird sich mittelfristig auch in Kundendienst-Dialogsystemen zeigen. Während praktisch alle gängigen Systeme heutzutage mit komplexen Themenbibliotheken arbeiten und mühsam von Hand ergänzt und "klug gemacht" werden müssen. Mit einer künstlichen Intelligenz muss sich jedoch nicht der Kunde auf das Chatsystem einstellen, sondern kann direkt kommunizieren und beispielsweise eine Sitzung gleichzeitig zur Abfrage des Kontostandes nutzen, sich über Kreditprodukte informieren und entsprechende Unterlagen in einer Filiale seiner Wahl bereitstellen lassen. Um die passenden Umgangsformen muss sich dann das Institut nicht kümmern, sondern lediglich eine bankspezifische Bibliothek entwickeln lassen, um institutsspezifische Auskünfte zu ermöglichen.

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