Klassisches Filialgeschäft weiter unter Druck

Rainer Schäfer, 27.07.2021

Macht es die Commerzbank vor, wie rasant sich das Filialgeschäft in den nächsten Jahren entwickelt? Es ist zumindest ein deutlich zu hörendes Signal, das für die digitale Transformation spricht - und die Dringlichkeit dazu.

Es sind gewaltige Zahlen: Bis Ende 2022 will die Commerzbank ihr bundesweites Filialnetz von 790 um 340 Filialen auf nur noch 450 Filialen drücken - fast die Hälfte. Und schon in diesem Jahr sollen von den 340 zu schließenden Filialen bereits 240 geschlossen werden. Für eine Bank, die sich jahrzehntelang vor allem mit einem engmaschigen Filialnetz profiliert hat, ist das eine Zäsur, die mit einem kräftigen Abbau von Arbeitsplätzen einhergeht.

In erster Linie ist es der harte Sparkurs der Bankenführung als Antwort auf den Milliardenverlust im Jahre 2020, der diesen Schritt unterfüttert. Aber letztlich ist auch der Blick auf die zu schließenden Filialen wichtig, denn vor allem werden hier kleinere Filialen in Städten geschlossen, die immer noch mit mehreren Filialen versorgt werden. Es findet also eine Konsolidierung statt, die sich auch mit einem verändertem Kundenverhalten erklären lässt. Der regelmäßige Besuch in der Bankfiliale ist immer häufiger nicht mehr obligatorisch und auch die Versorgung mit Bargeld ist für immer weniger Menschen nicht mehr relevant, da immer häufiger bargeldlos bezahlt wird.

Ein möglicher Dominoeffekt? Das wird sich zeigen. Mit der Commerzbank schwenkt aber einer der Big Player in Deutschland auf diesen Weg ein und macht abermals deutlich, dass das Filialgeschäft immer herausfordernder wird.

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